Gesellschaft Villa Volta

Viel Leben in der "Villa Volta"

Das 90 Jahre alte Haus war seit jeher bis unters Dach bewohnt. Einst von Pensionären, Studenten und skurrilen alten Damen, jetzt von zufriedenen Stockwerkeigentümern - dazwischen auch mal von allerlei Getier.

„Oh, hier hab ich mal gewohnt!“, ruft der Taxifahrer erstaunt. Um dann gleich hinzuzufügen: „Damals hat es aber nicht so schön ausgesehen.“ Solche und ähnliche Szenen erleben die heutigen Bewohnerinnen und Bewohner der Voltastrasse 39 öfter. Ihr Haus war über Jahrzehnte eine Art Studentenwohnheim unter der Ägide einer Magd und ihrer Herrin. Letztere scheint bei diversen Männern unterschiedliche Hoffnungen geweckt zu haben. „Eines Morgens stand da ein jüngerer Mann und betrachtete das Haus“, erzählt Christian Schmidhauser, einer der heutigen Eigentümer. „Auf meine Frage, ob es ihm gefalle, antwortete er in leicht aggressivem Ton, er habe hier auch mal gewohnt, und Frau Meier, die frühere Besitzerin, habe das Haus eigentlich ihm versprochen!“

Die stattliche 21-Zimmer-Villa mit vier Stockwerken war 1920 erbaut worden und gehörte damals einer „Immobiliengenossenschaft an der Halden“. Ob je eine wohlhabende Familie mit ihren Dienstboten in der „Villa Volta“ residiert hat, ist nicht bekannt. Schon in den Zwanziger- und Dreissigerjahren vermerken die Zürcher Adressbücher mehrere Mieterinnen und Mieter, darunter Büroangestellte, Chemiker oder Damenschneider. Im ‚Pensionenführer von Gross-Zürich’ aus derselben Epoche empfiehlt sich an dieser Adresse die ‚Pension Volta’, und zwar für Menschen der Kategorien 1, 3, 4 und 6, was gemäss Legende Hochschüler und Studenten, Handels- und Geschäfts-Leute, Zureisende und Familien bedeutet. Nicht willkommen waren 7,5 und 2, nämlich Vegetarier, Fremde sowie Künstler und Theater-Personal. Fabio Eiselin, einer der jetzigen Bewohner und Schauspieler von Beruf, hätte also damals an der Voltastrasse 39 nichts zu suchen gehabt. Zu den Vorzügen der Pension gehörten Garten, Spielplatz, Waldnähe sowie Liege-Veranda und dazu so luxuriöse Einrichtungen wie Zentralheizung, Bad und Garage. Vierzig Jahre später, als Frau Elsbeth Thurner alias Elsa Meier-Koller ihr bizarres Studentenwohnheim führte, gab es nach wie vor nur ein Badezimmer; der Garten war inzwischen zu einem undurchdringlichen Dschungel geworden, in dem mehrere Fuchsfamilien ein Zuhause fanden.

Wildnis und wilde Gerüchte

„Wollte man baden, musste man dies einen Tag vorher bei der Magd anmelden. Dann liess sie zur verabredeten Zeit das Wasser einlaufen – ‚Studenten machen sonst immer eine Sauerei’ - , legte Badezusatz und Handtuch bereit und klopfte nach 30 Minuten an die Tür. Alles für 2 Franken 50. Das nostalgische Badezimmer mit der Füsschen-Badewanne war eher ungemütlich, vieles war kaputt.“ Der Arzt Robert Fries hatte während seiner Studentenzeit 1975 – 79 ein Zimmer in der ‚Villa Volta’. Seine Kollegen, welche bei irgendwelchen Schlummermüttern oder in Dachkammern hausten, beneideten ihn um sein grosses, ruhiges Zimmer so nahe bei der Uni. „Das einzig Laute im Haus“, erzählt Robert Fries, „waren eigentlich die Dispute zwischen Frau Thurner und der Magd Ella.“ Schon damals wunderte sich der Urner Student, dass es ausgerechnet in der Stadt Zürich noch Mägde gab. Ella putzte, machte die Betten, welchselte alle sechs bis acht Wochen die Bettwäsche und servierte am Abend gegen Bezahlung Tee, Kaffee und Mineralwasser aufs Zimmer. Eine entsprechende Glocke war hinter dem Vorhang versteckt. Irgendwann wurde der Service eingestellt. Davon zeugten die rund zwei Dutzend Kühlschränke, die neben unzähligen alten Schwarz-Weiss- Fernsehern bei der späteren Räumung zum Vorschein kamen. Robert Fries lernte damals schnell, dass man sich mit Ella gut stellen musste, sonst war man bald draussen. Also hielt er sich an die Hausordnung, welche Damenbesuche nur bis 20 Uhr erlaubte. Zwecks Kontrolle gab es im Entrée einen Spiegel, der von Frau Thurners Gemächern aus einsehbar war. Man war ein anständiges Haus. Auch wenn Nachbarn berichten, Herrin und Magd hätten einen lockeren Lebenswandel gehabt. Was die beiden Damen - oder Vogelscheuchen, wie manche lästern - jeweils trieben, wenn sie, stets getrennt, am Nachmittag in die Stadt fuhren, ist nicht bekannt. Man soll sie im ‚Grand Café’ beim Coupe essen beobachtet haben, an getrennten Tischchen versteht sich. Auch die Reihenfolge und der Verbleib der verschiedenen Ehemänner von Frau Meier sind nicht bekannt. Und ob sich Frau Thurner-Koller tatsächlich zuweilen als Magd ausgegeben, den Studenten die Koffer raufgetragen und dann die hohle Hand gemacht hat, ist vielleicht nur ein Gerücht. Aber Geld war ihr nicht ganz unwichtig. „Mein Zimmer kostete 240 Franken pro Monat“, erinnert sich Robert Fries. „Man bezahlte bar, erhielt jedoch nie eine Quittung.“

Als der von Frau Thurner oder wie auch immer eingesetzte Nachlassverwalter H., ein sehr betagter und herzkranker Mann, endlich seine Aufgabe wahrnehmen durfte, erlitt er gleich zwei herbe Enttäuschungen. Jahrzehntelang hatte er in der Annahme gelebt, der Einzige zu sein. Nun tauchte nicht nur ein sehr gut gefüttertes Konto bei einer grossen Schweizer Bank auf, sondern mit ihm auch noch ein zweiter Nachlassverwalter. Wie wenn das nicht genug wäre, meldete sich auch noch das Steueramt, und Herr H. musste nach getätigtem Hausverkauf eine runde Million – manche sprechen von mehr – beim Fiskus abliefern.

Vier Lebensstile unter einem Dach

„Mein Leben lang hab ich davon geträumt, einmal ein Haus mitzubesitzen, eigene vier Wände zu haben“, erzählt Hans Wenger, der heute mit Fabio Eiselin den ersten Stock der ‚Villa Volta’ bewohnt. „Es begann vor Jahrzehnten mit einem eher chaotischen Verein namens „Cassa blanca“. Der veränderte und zivilisierte sich, bis schliesslich drei seriöse Partien übrigblieben: Monique Müller und Christian Schmidhauser, Ursula Silberschmidt und Urban Vecellio und wir.“ Als der Architekt Jan Vik sie 1994 auf die ausgeschriebene Villa aufmerksam machte, begann für die Bauherrschaft eine intensive Zeit. Es galt, einem heruntergekommenen Gebäude seinen einstigen Glanz wiederzugeben und es den heutigen Standards und Bedürfnissen anzupassen. Die Nachbarschaft war erleichtert darüber, dass das alte Haus nicht abgerissen und durch ein höheres ersetzt werden sollte und verfolgte den zwei Jahre dauernden Umbbau mit Interesse und Wohlwollen.

Die neuen Besitzer ihrerseits werden wohl den Schock der ersten Begehung niemals vergessen. Die Bilder von verfaulten Böden, lebenden Teppichen und letzten Resten einstiger Bürgerlichkeit etwa in Form eines alten Flügels, auf dem – schon eher kleinbürgerlich – Schalen voller falscher Schmuckstücke standen. „Und in alledem“, gibt Hans Wenger zu bedenken, „wohnte noch immer ein alter Mann in einem Zimmer zum Garten hin. Er war eins geworden mit der Wildnis dahinter und lebte mit Vögeln und Eichhörnchen und deren Hinterlassenschaften.“ Moniqe Müller bringt es auf den Punkt wenn sie sagt: „Bronx in Fluntern! Total versifft. Aber als ich vom Dachgeschoss auf den See blickte, wusste ich: Hier bleib ich.“ Aus den ehemaligen Mansarden ist ein lichtdurchfluteter Loft-ähnlicher Raum entstanden, mit angrenzender Terrasse, französischen Balkonen und vielen originellen Details. Für Ursula Silberschmidt war immer klar, dass sie im Erdgeschoss wohnen möchte. Hier richteten sie und ihr Mann Urban Vecellio ein elegantes Zuhause ein. Die Beiden verwirklichten ihren Traum von der Profiküche mit allen Schikanen und gemütlichem Essbereich, und Urban bekam, was er sich immer gewünscht hatte: ein Marmorbad. Hans Wenger hat seine Vorstellungen vom ökologischen und geschichtstreuen Bauen und Wohnen umgesetzt. Ein ehemaliger Balkon wurde zum Wintergarten für die Pflanzen, brauchbare Parkettteile aus dem ganzen Haus wurden neu verlegt, die Wände mit Lehm verputzt oder mit mineralischen Farben gestrichen. Die sonnige Gartenwohnung mit Seesicht wurde noch im Rohbau an Renate und Peter Blum verkauft. Sie fügten seitlich einen Atelierraum an und erhielten so eine grosszügige Terrasse mit dem Feigenbaum in Griffnähe. Aus der ehemaligen Garage ist ein fröhliches Zimmer für Tochter Anna-Lena geworden, mit eigenem Ausgang auf eine Spielwiese wo manchmal ihre Hasen grasen.

Den gerodeten Dschungel verwandelte man in einen Garten mit schönen alten Bäumen und grossem Sitzplatz. Die gemeinsame Nutzung verlangt immer mal wieder nach einer Gartensitzung, zusätzlich zu den regelmässigen Haussitzungen. Dabei wird eifrig diskutiert und gleichzeitig die Geschichte der ‚Villa Volta’ weitergeschrieben.

Gesellschaft Villa Volta

Viel Leben in der "Villa Volta"

Das 90 Jahre alte Haus war seit jeher bis unters Dach bewohnt. Einst von Pensionären, Studenten und skurrilen alten Damen, jetzt von zufriedenen Stockwerkeigentümern - dazwischen auch mal von allerlei Getier.

„Oh, hier hab ich mal gewohnt!“, ruft der Taxifahrer erstaunt. Um dann gleich hinzuzufügen: „Damals hat es aber nicht so schön ausgesehen.“ Solche und ähnliche Szenen erleben die heutigen Bewohnerinnen und Bewohner der Voltastrasse 39 öfter. Ihr Haus war über Jahrzehnte eine Art Studentenwohnheim unter der Ägide einer Magd und ihrer Herrin. Letztere scheint bei diversen Männern unterschiedliche Hoffnungen geweckt zu haben. „Eines Morgens stand da ein jüngerer Mann und betrachtete das Haus“, erzählt Christian Schmidhauser, einer der heutigen Eigentümer. „Auf meine Frage, ob es ihm gefalle, antwortete er in leicht aggressivem Ton, er habe hier auch mal gewohnt, und Frau Meier, die frühere Besitzerin, habe das Haus eigentlich ihm versprochen!“

Die stattliche 21-Zimmer-Villa mit vier Stockwerken war 1920 erbaut worden und gehörte damals einer „Immobiliengenossenschaft an der Halden“. Ob je eine wohlhabende Familie mit ihren Dienstboten in der „Villa Volta“ residiert hat, ist nicht bekannt. Schon in den Zwanziger- und Dreissigerjahren vermerken die Zürcher Adressbücher mehrere Mieterinnen und Mieter, darunter Büroangestellte, Chemiker oder Damenschneider. Im ‚Pensionenführer von Gross-Zürich’ aus derselben Epoche empfiehlt sich an dieser Adresse die ‚Pension Volta’, und zwar für Menschen der Kategorien 1, 3, 4 und 6, was gemäss Legende Hochschüler und Studenten, Handels- und Geschäfts-Leute, Zureisende und Familien bedeutet. Nicht willkommen waren 7,5 und 2, nämlich Vegetarier, Fremde sowie Künstler und Theater-Personal. Fabio Eiselin, einer der jetzigen Bewohner und Schauspieler von Beruf, hätte also damals an der Voltastrasse 39 nichts zu suchen gehabt. Zu den Vorzügen der Pension gehörten Garten, Spielplatz, Waldnähe sowie Liege-Veranda und dazu so luxuriöse Einrichtungen wie Zentralheizung, Bad und Garage. Vierzig Jahre später, als Frau Elsbeth Thurner alias Elsa Meier-Koller ihr bizarres Studentenwohnheim führte, gab es nach wie vor nur ein Badezimmer; der Garten war inzwischen zu einem undurchdringlichen Dschungel geworden, in dem mehrere Fuchsfamilien ein Zuhause fanden.

Wildnis und wilde Gerüchte

„Wollte man baden, musste man dies einen Tag vorher bei der Magd anmelden. Dann liess sie zur verabredeten Zeit das Wasser einlaufen – ‚Studenten machen sonst immer eine Sauerei’ - , legte Badezusatz und Handtuch bereit und klopfte nach 30 Minuten an die Tür. Alles für 2 Franken 50. Das nostalgische Badezimmer mit der Füsschen-Badewanne war eher ungemütlich, vieles war kaputt.“ Der Arzt Robert Fries hatte während seiner Studentenzeit 1975 – 79 ein Zimmer in der ‚Villa Volta’. Seine Kollegen, welche bei irgendwelchen Schlummermüttern oder in Dachkammern hausten, beneideten ihn um sein grosses, ruhiges Zimmer so nahe bei der Uni. „Das einzig Laute im Haus“, erzählt Robert Fries, „waren eigentlich die Dispute zwischen Frau Thurner und der Magd Ella.“ Schon damals wunderte sich der Urner Student, dass es ausgerechnet in der Stadt Zürich noch Mägde gab. Ella putzte, machte die Betten, welchselte alle sechs bis acht Wochen die Bettwäsche und servierte am Abend gegen Bezahlung Tee, Kaffee und Mineralwasser aufs Zimmer. Eine entsprechende Glocke war hinter dem Vorhang versteckt. Irgendwann wurde der Service eingestellt. Davon zeugten die rund zwei Dutzend Kühlschränke, die neben unzähligen alten Schwarz-Weiss- Fernsehern bei der späteren Räumung zum Vorschein kamen. Robert Fries lernte damals schnell, dass man sich mit Ella gut stellen musste, sonst war man bald draussen. Also hielt er sich an die Hausordnung, welche Damenbesuche nur bis 20 Uhr erlaubte. Zwecks Kontrolle gab es im Entrée einen Spiegel, der von Frau Thurners Gemächern aus einsehbar war. Man war ein anständiges Haus. Auch wenn Nachbarn berichten, Herrin und Magd hätten einen lockeren Lebenswandel gehabt. Was die beiden Damen - oder Vogelscheuchen, wie manche lästern - jeweils trieben, wenn sie, stets getrennt, am Nachmittag in die Stadt fuhren, ist nicht bekannt. Man soll sie im ‚Grand Café’ beim Coupe essen beobachtet haben, an getrennten Tischchen versteht sich. Auch die Reihenfolge und der Verbleib der verschiedenen Ehemänner von Frau Meier sind nicht bekannt. Und ob sich Frau Thurner-Koller tatsächlich zuweilen als Magd ausgegeben, den Studenten die Koffer raufgetragen und dann die hohle Hand gemacht hat, ist vielleicht nur ein Gerücht. Aber Geld war ihr nicht ganz unwichtig. „Mein Zimmer kostete 240 Franken pro Monat“, erinnert sich Robert Fries. „Man bezahlte bar, erhielt jedoch nie eine Quittung.“

Als der von Frau Thurner oder wie auch immer eingesetzte Nachlassverwalter H., ein sehr betagter und herzkranker Mann, endlich seine Aufgabe wahrnehmen durfte, erlitt er gleich zwei herbe Enttäuschungen. Jahrzehntelang hatte er in der Annahme gelebt, der Einzige zu sein. Nun tauchte nicht nur ein sehr gut gefüttertes Konto bei einer grossen Schweizer Bank auf, sondern mit ihm auch noch ein zweiter Nachlassverwalter. Wie wenn das nicht genug wäre, meldete sich auch noch das Steueramt, und Herr H. musste nach getätigtem Hausverkauf eine runde Million – manche sprechen von mehr – beim Fiskus abliefern.

Vier Lebensstile unter einem Dach

„Mein Leben lang hab ich davon geträumt, einmal ein Haus mitzubesitzen, eigene vier Wände zu haben“, erzählt Hans Wenger, der heute mit Fabio Eiselin den ersten Stock der ‚Villa Volta’ bewohnt. „Es begann vor Jahrzehnten mit einem eher chaotischen Verein namens „Cassa blanca“. Der veränderte und zivilisierte sich, bis schliesslich drei seriöse Partien übrigblieben: Monique Müller und Christian Schmidhauser, Ursula Silberschmidt und Urban Vecellio und wir.“ Als der Architekt Jan Vik sie 1994 auf die ausgeschriebene Villa aufmerksam machte, begann für die Bauherrschaft eine intensive Zeit. Es galt, einem heruntergekommenen Gebäude seinen einstigen Glanz wiederzugeben und es den heutigen Standards und Bedürfnissen anzupassen. Die Nachbarschaft war erleichtert darüber, dass das alte Haus nicht abgerissen und durch ein höheres ersetzt werden sollte und verfolgte den zwei Jahre dauernden Umbbau mit Interesse und Wohlwollen.

Die neuen Besitzer ihrerseits werden wohl den Schock der ersten Begehung niemals vergessen. Die Bilder von verfaulten Böden, lebenden Teppichen und letzten Resten einstiger Bürgerlichkeit etwa in Form eines alten Flügels, auf dem – schon eher kleinbürgerlich – Schalen voller falscher Schmuckstücke standen. „Und in alledem“, gibt Hans Wenger zu bedenken, „wohnte noch immer ein alter Mann in einem Zimmer zum Garten hin. Er war eins geworden mit der Wildnis dahinter und lebte mit Vögeln und Eichhörnchen und deren Hinterlassenschaften.“ Moniqe Müller bringt es auf den Punkt wenn sie sagt: „Bronx in Fluntern! Total versifft. Aber als ich vom Dachgeschoss auf den See blickte, wusste ich: Hier bleib ich.“ Aus den ehemaligen Mansarden ist ein lichtdurchfluteter Loft-ähnlicher Raum entstanden, mit angrenzender Terrasse, französischen Balkonen und vielen originellen Details. Für Ursula Silberschmidt war immer klar, dass sie im Erdgeschoss wohnen möchte. Hier richteten sie und ihr Mann Urban Vecellio ein elegantes Zuhause ein. Die Beiden verwirklichten ihren Traum von der Profiküche mit allen Schikanen und gemütlichem Essbereich, und Urban bekam, was er sich immer gewünscht hatte: ein Marmorbad. Hans Wenger hat seine Vorstellungen vom ökologischen und geschichtstreuen Bauen und Wohnen umgesetzt. Ein ehemaliger Balkon wurde zum Wintergarten für die Pflanzen, brauchbare Parkettteile aus dem ganzen Haus wurden neu verlegt, die Wände mit Lehm verputzt oder mit mineralischen Farben gestrichen. Die sonnige Gartenwohnung mit Seesicht wurde noch im Rohbau an Renate und Peter Blum verkauft. Sie fügten seitlich einen Atelierraum an und erhielten so eine grosszügige Terrasse mit dem Feigenbaum in Griffnähe. Aus der ehemaligen Garage ist ein fröhliches Zimmer für Tochter Anna-Lena geworden, mit eigenem Ausgang auf eine Spielwiese wo manchmal ihre Hasen grasen.

Den gerodeten Dschungel verwandelte man in einen Garten mit schönen alten Bäumen und grossem Sitzplatz. Die gemeinsame Nutzung verlangt immer mal wieder nach einer Gartensitzung, zusätzlich zu den regelmässigen Haussitzungen. Dabei wird eifrig diskutiert und gleichzeitig die Geschichte der ‚Villa Volta’ weitergeschrieben.